Von der Geliebten seines Vater verführt, gerät der Industriellensohn Peter Schenk nach dem frühen Tod der Mutter auf Abwege und entwickelt sich zum Spieler, Trinker und Schürzenjäger. Seine Gewohnheiten mutieren zu ungezügelten Leidenschaften und versklaven ihn. Als Unternehmer feiert er Erfolge, wird aber...
Von der Geliebten seines Vater verführt, gerät der Industriellensohn Peter Schenk nach dem frühen Tod der Mutter auf Abwege und entwickelt sich zum Spieler, Trinker und Schürzenjäger. Seine Gewohnheiten mutieren zu ungezügelten Leidenschaften und versklaven ihn. Als Unternehmer feiert er Erfolge, wird aber zunehmend von Gier und Machtstreben bestimmt. Mit fünfzig ist er ein menschliches Wrack, das angesichts seines verpfuschten, sinnlosen Daseins nur noch Überdruss und Ekel verspürt und sich das Leben nehmen will. Dazu fährt er eine Woche nach Paris, doch diese letzte Lebenswoche hat es in sich. Peter Schenk wird mit völlig neuen Erfahrungen konfrontiert, die sein Leben auf den Kopf stellen. So schließt er nicht nur Freundschaft mit seinem jungen arabischen Scout Achmed, sondern begegnet der verzweifelten Fatima, einer von ihrem Freund geschwängerten Muslimin, die vor ihrer Familie flüchtet. Die Familie kann mit der Schande, die ihre Tochter über sie gebracht hat, nicht leben und will sie töten. Beider Schicksale verbinden sich, und es kommt zu einem atemberaubenden Wettlauf mit dem Tod, dessen Ausgang völlig ungewiss ist …
¿Ein Leben wie ein Roman¿ betitelt die Frankfurter Rundschau ihren Artikel über Hubert Michelis und seine Odyssee als Mönch, Banker und schließlich Schriftsteller. Er selbst bezeichnet es nüchterner als ¿These, Antithese und Synthese¿. Und in der Tat, das Leben des 1958 im rheinischen Düren geborenen Autors ist voller Brüche und bedarf einer Synthese und damit der Verarbeitung. Als er 2014 wegrationalisiert wurde, war es für ihn keine Tragödie, sondern die Chance, endlich das zu tun, was er immer schon machen wollte: Schreiben. Geschrieben hat er zwar immer schon. Bereits als Pennäler verfasste er Gedichte und Essays für die Schülerzeitung.2014 erfolgte mit ¿Die Bauern` sein Erstling, eine bereits Jahre zuvor entstandene Familiengeschichte, der weitere Erzählungen, Kurzgeschichten, aber auch Romane folgten. Dass vieles davon mit seinem Leben zu tun hat, ist nicht verwunderlich. Der Stoff , Erlebtes wie Fiktives, muss nach Ernest Hemingway, den Michelis in seinem ¿Eisbergstil` als seinen wichtigsten Lehrmeister ansieht, zunächst verarbeitet, ja regelrecht verdaut werden. Erst dann wird eine Geschichte lebendig und gut.